Unser pädagogischer Ansatz
Als Grundlage arbeiten wir nach dem situationsorientierten Ansatz, ein Ansatz der vom Kinde ausgeht und bei dem sich pädagogisches Handeln an deren Bedürfnissen, Interessen und Neigungen orientieren.
Unser Ziel ist es, den Kindern zu einer selbstbestimmten, solidarischen kompetenten Persönlichkeit zu verhelfen.
Um dies zu erreichen arbeiten wir teiloffen, d. h. wir bieten verschiedene Bereiche an, in denen die Kinder selbst Angebote, die ihren Interessen und Neigungen entsprechen, auswählen können Kinder, die sich aus eigenem Antrieb ihre Umwelt erschließen und „be-greifen“, können sich selbstsicherer neuen Aufgaben zuwenden. Dazu muss dem Kind zugestanden werden, eigene Erfahrungen zu machen, durch eigenes Tun zu lernen, Stolz zu erleben und Neugierde, Kreativität und Eigenwilligkeit zu entwickeln. Wir meiden deshalb zu viele Vorgaben und Schablonen, die diese Fähigkeiten eher hemmen.
Wichtig ist, dass ihnen Zeit gelassen wird, ihr eigenes Tempo zu finden, und sie nicht unter Druck stehen, bestimmten Erwartungen zu entsprechen. Darum handeln wir nach dem pädagogischen Grundsatz:
Jedem das Seine statt jedem das Gleiche.
Eine wichtige Methode zum lebensnahen Lernen in ganzheitlichen Zusammenhängen stellt für uns die Projektarbeit dar. Sie ist nicht vorgegeben, sondern orientiert sich an den momentanen Interessen der Kinder. Es werden bestimmte aktuelle Anliegen (beispielsweise die Umgestaltung des Gruppenraums, oder ein momentanes Interesse an Raketen) aufgegriffen und gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Im eigenen Auseinandersetzen mit dem Thema kommen immer wieder neue Fragen auf, die zu neuem Ausprobieren, Nachlesen und Experimentieren führen, so dass sich das Projekt in seinem Verlauf an den Fragen und Problemstellungen der Kinder weiterentwickelt. In einem weiteren Kapitel werden zwei von uns durchgeführte Projekte vorgestellt.
Unsere Arbeit stellt das Kind mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen, Eigenarten und Rechten in den Mittelpunkt. Die pädagogische Arbeit soll den Kindern nicht aufgedrückt werden, sondern sich im Zusammenleben mit ihnen an deren Bedürfnissen orientieren und entwickeln. Dabei müssen wir Erzieherinnen uns auf jedes Kind als Individuum einstellen; es mit seinem Temperament und seinen Eigenarten, Gefühlen, Wünschen und Ängsten ernst nehmen und akzeptieren, sowie ihm Respekt und Achtung entgegenbringen.
Wenn das Kind im Mittelpunkt steht, nimmt die Erzieherin eine entwicklungsbegleitende Stellung ein. Ganz nach dem Grundsatz von Maria Montessori: „Hilf mir es selbst zu tun“ bieten wir dem Kind so viel Freiraum wie möglich und nur so viel Hilfe wie nötig.
„Kinder lernen immer durch ihr Handeln (nicht aus dem Hören oder Sehen); insoweit ist es notwendig, dass der Auftrag für Kindertagesstätten in der Bereitstellung eines Handlungsraumes liegt, in dem keine künstliche „Übungswelten“ arrangiert, sondern reale Handlungsbezüge möglich sind.“ (Krenz, 1996, S. 65)
Wichtig ist es, die eigenen Kräfte der Kinder zu mobilisieren, indem ihnen entsprechende Angebote gemacht werden und Materialien zur Verfügung gestellt werden. Unter Hilfestellung der Erzieherin kann das Kind dann eigenständig tätig werden.
„Kindern bei dem Auf- /Ausbau ihrer Selbständigkeit und Autonomie zu helfen ist nur dann einzulösen, wenn Eltern und ErzieherInnen ihr „Bild vom Kind“ ändern und ihnen so wichtige Merkmale zugestehen wie Neugierde, Erfahrung machen, Handlungslernen, Stolz erleben, Eigenwilligkeit und Kreativität.“ (Krenz 1996, S. 65)
„Die Entwicklung zu Selbständigkeit, Eigeninitiative und Identität“ ist laut Bildungsvereinbarung die Basis jeden Bildungsprozesses.
Eine intensive Arbeit setzt da an, wo das Kind gerade steht. Das bedarf eines hohen Maßes an Beobachtungs- und Einfühlungsvermögen. Wichtig ist für uns, sich auf die Ebene des Kindes zu begeben und zu hinterfragen, was sein Handeln und seine Äußerungen auslöst. Dies bietet einen ganz anderen Blickwinkel, als eigene Schlussfolgerungen in die Beobachtungen hinein zu interpretieren. Ebenso gilt es Defizite zu erkennen und hier entsprechende Förderangebote zu geben, sowie immer wieder Motivationsarbeit zu leisten. Bastelt beispielsweise ein Kind nicht gerne, so kann man sein Interesse an Fahrzeugen und Verkehr zum Anlass nehmen, bestimmte Spielutensilien (Verkehrsschilder, Straßen, etc.) selbst herzustellen. So bietet das Bastelangebot aus seiner Erlebniswelt schon einen intensiveren Aufforderungscharakter als irgendwelche vorgesetzten Aufgaben.
Oft motivieren die Kinder sich auch gegenseitig, d. h., wenn einer begonnen hat zu basteln, gesellen sich die anderen häufig dazu und möchten es ihm nachtun. Diese Situation gilt es aufzugreifen und zu unterstützen. Durch regelmäßige Beobachtungen, deren Dokumentation und den ständigen Austausch darüber, können wir Erzieherinnen das Kind immer besser verstehen und eigene Handlungsstrategien entwickeln. Zudem lässt sich so nachvollziehen, wie sich das Kind weiterentwickelt. Die Beobachtungsdokumentation, die nur mit dem Einverständnis der Eltern erstellt wird, kann als Grundlage für Elterngespräche sowie zur Erstellung eines Schulfähigkeitsprofils beim Übergang in die Grundschule dienen.